Barock

Barock bis Rokkoko

Das Virtuosenduo „Belle und Bellmann“ zieht seit Jahrzehnten von Hof zu Hof und präsentierte ihre Kunstfertigkeit bereits vor Herzögen und Königen. Manch einer Dame fiel vor Entzücken die Perücke vom Haupte, wenn die zwei Galane erlesene Auszüge ihrer seelenkaressierenden Schäferromantik zum Besten gaben.

Auch spielen sie trefflichst zum Tanze auf und beherrschen Allemande, Gavotte, Menuett, Sarabande, Gigue und das Mätressen-Ballett im (Bei)Schlaf.

Sie beherrschen nahezu jedes Instrument, bis auf Fagott, Cembalo, Violine, Traverse, Orgel, Gambe, Spinett, Oboe, Posaune, Carillon, Triangel und Eierschneider. (Der Einfachheit halber wurden hier nur die Instrumente aufgezählt, die sie nicht spielen.) Zu Ihren Lieblingsinstrumenten zählen aber die Drehleier, der Dudelsack, die Cister, die Mandoline, Flöten, eine Fidel, eine Schlüsselfidel, eine Klarinette, diverse Rahmentrommeln usw..

Egal ob zur Einweihung des französischen Lustgartens eines wohlhabenden Landgrafen, oder zur seelischen Erbauung einer arrangierten Aristokratenhochzeit, sowie zur Priesterweihung eines überflüssigen feudalen Zöglings, als auch zur winterlichen Schlittenfahrt einer illustren bürgerlichen Gesellschaft –

Belle und Bellmann finden immer den richtigen Ton !


Historie
Der Virtuose Belle wuchs auf in einem Vorort von Paris und verbrachte seine Kindheit mit dem kunstvollen Falten von P apierflugzeugen. Ein durchreisender Marquis wurde auf den kleinen Künstler aufmerksam und nahm ihn mit an den Pariser Hof. Dort erfreute der Kleine die Hofgesellschaft mit seinen lustig schwirrenden Papierflugzeugen so, daß er über Nacht zum persönlichen Pinkelpagen von König Ludwig XIV. erkoren wurde.

Bei Hofe lernte Belle zwar das Spielen einiger Instrumente, doch als er im Alter von 36 Jahren die Bettpfanne des mittlerweile stark gealterten Königs mehrmals hat überlaufen lassen, wurde er des Hofes verwiesen. Seit jenem Tage versucht Belle sein Geld als Bierfiedler und Käsebrotmusikant zu verdienen. Um sich seine Dukaten aufzubessern, bietet er nach wie vor seine Dienste als Pinkelpage an.


Der Virtuose Bellmann ist der Abkömmling eines verarmten Hanseaten, der mit dem Singen von Shantys und Seemannsliedern in den Kaschemmen Hamburgs seinen kläglichen Unterhalt verdiente. Der kleine Bellmann lernte schön früh das Singen, Musizieren und die hohe Kunst des Hansadosenexens. Als sein Vater bei einer Kneipenschlägerei mit seinem eigenen Geigenbogen erstochen wurde, zog der junge Bellmann durchs Land, um eine neue Anstellung zu finden.

Er wurde schließlich persönlicher Leibmusikant des berühmten Mediziners Dr. Eisenbarth. Dieser nahm ihn bei seinen langjährigen praktizierenden Reisen als Unterhaltungsmusiker mit. Er musste, während der schwierigen und komplizierten Operationen, welche auf den Jahrmarktsbühnen des ganzen Landes vollzogen wurden, die Fiedel kratzen. Zufälligerweise war genau in diesem Zeitraum, der uns schon bekannte Belle, der leibeigene Pinkelpage und Medikamententester des Dr. Eisenbarth...